Verbundfenster

Moderne Verbundfenster aus Holz-Alu im klassischen Gewand bieten beste Energieeffizienz

Verbundfenster sind keine unbekannten Bauelemente. Schon in den 70er Jahren des letzten Jahrtausends sorgten sie für ein Plus an Wärmedämmung, das mit dem herkömmlichen Einfachfenster so nicht möglich war. In Zeiten moderner Mehrfach-Isolierverglasungen ist das Verbundfenster allerdings etwas in Vergessenheit geraten. Dabei kann es auch heute noch sinnvoll eingesetzt werden und übernimmt sogar moderne Technik in seiner Konstruktion. Die meist aus dem Materialmix Holz-Alu bestehenden Fenster sind nämlich auch heute noch echte Energiesparer.

Was zeichnet ein Verbundfenster aus?

Diese spezielle Fensterart orientiert sich im Aufbau an den althergebrachten Kastenfenstern, ist jedoch nicht mit diesen zu verwechseln. Die Bautiefe eines Kastenfensters und der Abstand zwischen den beiden Fensterflügeln sind jeweils deutlich größer als bei Verbundfenstern. Während bei Kastenfenstern der innere und der äußere Flügel jedoch separat bedient werden müssen, sind bei Verbundfenstern die Flügel zu einem Ganzen zusammengefügt. Zwar können sie auch zum Putzen oder zu anderen Zwecken voneinander getrennt werden, die Konstruktion erfordert dies aber nicht zwingend. Hier die Unterschiede zu Kastenfenstern im Überblick:

  • Geringere Bautiefe
  • Flügel miteinander verbunden
  • Verbundfenster lassen sich wie Einfachfenster bedienen

Innerer und äußerer Flügel der Verbundfenster werden durch Beschläge und einen gemeinsamen Drehpunkt miteinander verbunden. Das Fenster lässt sich also wie ein herkömmliches Einfachfenster öffnen und schließen, ist jedoch eigentlich ein Doppelfenster. Durch diese Bauweise entsteht zwischen den beiden Flügeln ein luftgefüllter Raum, der eine nicht zu unterschätzende Wirkung bezüglich der Schalldämmung, aber auch der Wärmedämmung erzeugt.

Häufig bestehen diese Fenster aus der Material-Kombination Holz und Aluminium. Während Aluminium gemeinhin nicht als besonders dämmend bekannt ist, wird Holz seinem Ruf als natürlich dämmendes Material für Rahmen und Flügel mehr als gerecht. So werden die Bauteile aus Alu gemäß ihrer eigenen Vorteile eingesetzt und sorgen am Außen am Flügel für erhöhte Stabilität sowie Schutz vor Witterungsbedingungen. Ein wichtiger Faktor bei Schall- und Wärmedämmung ist indes die Verglasung.

Verglasung

Für eine gute Wärmedämmung ist die richtige Verglasung unbedingt notwendig. Verbundfenster haben den Vorteil, dass Sie hier zwei verschiedene Gläser einsetzen können. Je nach Wohnsituation und eigenem Dafürhalten können Sie nun den Fokus auf Wärme- oder Schallschutz setzen.

Die Spezialverglasung wird dabei meist im inneren Flügel montiert, um sie nicht der Witterung auszusetzen. Das erhöht die Lebensdauer der Scheiben und spart auf lange Sicht Kosten.

Während der Raum zwischen den Flügeln also bereits Schall und Wärme dämmt, verstärkt die Schallschutz- oder Isolierverglasung diesen Effekt noch. Auf diese Weise sind leicht Schalldämmwerte bis zu 50 dB zu erreichen, was bereits der Schallschutzklasse 4 oder 5 entspricht und für Häuser an Hauptverkehrsstraßen empfohlen wird.

Im Bereich der Wärmedämmung erreicht die entsprechende Kombination einen U-Wert von bis zu 0,63 W/(m2K) und kommt damit sogar an Passivhausfenster heran, die einen U-Wert von mindestens 0,8 W/(m2K) zwingend vorschreiben.

Verbundfenster sorgen für gute Schall- und Wärmedämmung.

Natürlich ist auch ein Fokus auf den Einbruchschutz möglich. Zu diesem Zweck empfiehlt sich Verbundsicherheitsglas (VSG), das hinter dem Einfachglas montiert wird. Eine spezielle Folie, die zwischen den Scheiben des VSG eingearbeitet ist, verhindert einen Durchbruch und sorgt somit für erhöhte Sicherheit.

Allerdings ist das am Außenflügel montierte einfache Flachglas umso leichter zu zerstören, weshalb kein spezieller Vorteil eines Verbundfensters im Vergleich zu herkömmlichen Fenstern mit Sicherheitsglas erkennbar ist.

Da Rahmen und Profil allerdings deutlich dicker sind als bei Einfachfenstern, ist auch der Einbruchschutz bei einem Verbundfenster höher als bei einem herkömmlichen Modell.

Weitere Besonderheiten

Neben den bereits genannten Unterschieden zu herkömmlichen Fenstern und Kastenfenstern sind beim Kauf eines Verbundfensters noch weitere Besonderheiten zu beachten.

Zum Beispiel kann der Raum zwischen den Flügeln mit einer Jalousie ausgestattet werden, die separat bedient werden kann. So muss kein wetterfester Rollladen installiert werden und der Blick- beziehungsweise Sonnenschutz wird trotzdem effektiv gewahrt.

Eine Einschränkung wird beim Verbundfenster vom Hersteller allerdings gemacht: Diese Fensterart ist aus baulichen Gründen nicht mit allen denkbaren Öffnungsarten erhältlich.

Sie können zwischen Dreh-Kipp sowie dem jeweils separaten Dreh- und Kipp-Mechanismus wählen. Schiebe-, Schwing- oder Klapp-Funktionen sind mit einem Verbundfenster also im Normalfall nicht möglich.

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